In einem intensiven Workshop wurde deutlich: Gemeinsame Mahlzeiten sind Orte der Wertebildung, der Selbstwirksamkeit und der demokratischen Teilhabe. Wenn Kinder lernen, ihre Vorlieben auszudrücken, Entscheidungen zu treffen, Verantwortung zu übernehmen und Genuss zu reflektieren, entstehen daraus zentrale Bildungsanlässe – und letztlich gelebte Mündigkeit.
Sinnlich erfahren, sprachlich beschreiben, kritisch reflektieren
Ein praktisches Beispiel aus dem Workshop: Die Teilnehmenden verkosteten Gemüse- und Obstsorten blind und beschrieben, was sie schmeckten, rochen, hörten und fühlten. Die Aufgabe machte deutlich, wie sehr Essen alle Sinne anspricht – und wie aus dieser Erfahrung Sprachbildung, Wahrnehmungsschulung und Reflexion werden können. Solche Übungen lassen sich in Kitas adaptieren, um Kindern den Zugang zu Lebensmitteln spielerisch, bewusst und achtsam zu eröffnen.
Verzahnung von Fachlichkeit und Ausbildung
Der Workshop ist zugleich ein Beispiel dafür, wie an der Fröbel Akademie Expertisen aus der pädagogischen Praxis, den Fachabteilungen und der Trägerstruktur systematisch ins Curriculum eingebunden werden. Durch die enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Fachkräften wie Dirk Dornsiepen erhalten Studierende die Möglichkeit, aktuelle Herausforderungen aus der Kita-Wirklichkeit praxisnah zu reflektieren – und mit wissenschaftlich fundierten Konzepten zu verbinden. So entsteht ein Lernumfeld, das Fachlichkeit, Haltung und Handlungskompetenz gleichermaßen stärkt.
Ein starkes Plädoyer für die Kita-Praxis
Diskussionen im Workshop griffen dabei aktuelle Rahmenwerke auf – darunter die DGE-Qualitätsstandards, die FRÖBEL-Standards zu Mahlzeiten und Ernährung sowie Konzepte der nachhaltigen und partizipativen Verpflegung. Klar wurde: Ernährungsbildung beginnt beim gemeinsamen Kochen, wird durch kindliche Mitbestimmung gestärkt – und entfaltet ihren Wert in jedem Moment, in dem Kinder sich selbstwirksam und ernst genommen erleben.
Klar wurde:
Ernährungsbildung beginnt in der Essenssituation, wird durch sprachliche Begleitung, probieren und spielen verankert. Durch kindliche und entwicklungsbezogene Mitbestimmung gestärkt, entfaltet sie ihr Potenzial in jedem Moment – für eine gesunde Zukunft und ein selbstbestimmtes Leben.