Lehrkräfte, Eltern, Schüler*innen, und Auszubildende von insgesamt 250 Berliner Schulen in freier Trägerschaft haben es satt, Jahr für Jahr mit der Politik um dringend benötigte Mittel zu streiten. Am 27. Juni versammeln sie sich deshalb zu einer Kundgebung vor dem Abgeordnetenhaus. Anlässlich des letzten Bildungsausschusses vor dem Sommer treten sie für eine verbesserte Finanzierung und Bildungsvielfalt in Berlin ein.
Die aktuelle Misere geht auf eine fatale politische Entscheidung vor bereits mehr als 20 Jahren zurück: 2003 wurden die Zuschüsse für die freien Schulen in Berlin auf 93% der Personalkosten der öffentlichen Schulen gekürzt und nie wieder angehoben. Im Gegensatz zu den öffentlichen Schulen erhalten freie Schulen auch keinen Cent für Sozialarbeit und Sachkosten wie Mieten, Instandhaltung und Betrieb, Reinigung, Digitalisierung etc.
Im Zuge der Schulgesetznovelle 2024 hat das Land endlich die Chance, eine neue, zeitgemäße, und gerechte Finanzierung für freie Schulen zu ermöglichen. Anlässlich der letzten Sitzung des Landesbildungsausschusses vor der Sommerpause ruft die Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen Berlin (AGFS) deshalb auf zur
Kundgebung „Gerechte Finanzierung für freie Schulen“
am 27. Juni 2024 ab 13:00 Uhr
vor dem Abgeordnetenhaus Berlin.
Zur Presse- und Bildberichterstattung laden wir herzlich ein! Sabina Bothe, Geschäftsführerin des Berliner Landesverbandes Deutscher Privatschulen, wird die Kundgebung um 13:00 Uhr auf einer Bühne eröffnen. Statements von Lehrkräften, Eltern und Schüler*innen sowie dynamische Aktionen, z. B. von Stelzenläufern, schließen sich an.
Hinweise für Medienschaffende:
Gern unterstützen wir Sie, wenn Sie im Vorfeld der Kundgebung eine freie Schule besuchen, Bildmaterial produzieren und/oder mit Eltern, Schüler*innen, Lehrkräften oder Trägervertretungen vor Ort ins Gespräch kommen möchten.
Hintergrund:
Im Jahr 2022 gab das Land Berlin für einen öffentlichen Schulplatz durchschnittlich 14.000 Euro aus. Freie Schulen erhielten 2022 dagegen im Schnitt 7.000 Euro pro Schulplatz vom Land Berlin. „Die Lücke beträgt zum Teil mehr als 50 Prozent und wird immer größer“, sagt Peter Lange, Geschäftsführer der Privaten Kant-Schulen, und rechnet hoch: „Der Staat spart folglich rund 280 Millionen Euro pro Jahr an unseren 40.000 Schülerinnen und Schülern an den freien allgemeinbildenden Schulen. Diesen Geldwert müssen wir freie Schulen jährlich ausgleichen, was wir aber nicht können und auch nicht wollen. Wir wollen das Schulgeld nicht anheben und unsere Lehrkräfte angemessen bezahlen!“
Forderungen der freien Schulen – auf einen Blick:
- Aushandlung einer neuen und zeitgemäßen Finanzierung,
- Abschaffung der zusätzlichen Restriktionen für die beruflichen Schulen,
- dauerhafte Erhöhung der Finanzierung im Ostteil der Stadt auf das Niveau des Westteils
- faire Finanzierung für Sach- und Betriebskosten, Sonderpädagogik, Sozialarbeit, Familien mit Transferbezug sowie Fort- und Weiterbildung.
Über die AGFS:
Die Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen Berlin (AGFS) ist der freiwillige Zusammenschluss der Verbände und Träger von Bildungseinrichtungen in freier Trägerschaft. Die AGFS vertritt die Interessen der insgesamt 171 allgemeinbildenden und 70 beruflichen Schulen – mit insgesamt über 40.000 Schülerinnen und Schülern – sowie die sieben Verbände der nicht-staatlichen Schulen in Berlin.
Pressekontakt:
Birte Wuermeling, Pressesprecherin
c/o Fröbel Bildung und Erziehung gGmbH
Mobil: 0174 2629325
birte.wuermeling@froebel-gruppe.de