Ganz im Sinne der Reggio-Pädagogik stand dabei die individuelle Faszination im Zentrum: Was begeistert mich selbst an Schatten? Welche Lichtmomente berühren mich? – Eine forschende Haltung, die von Neugier, Sinneswahrnehmung und Selbsttätigkeit geprägt ist.
In kleinen Gruppen erkundeten die Studierenden ihre Umgebung – von der Piazza bis zum Fensterlicht – und beobachteten Schattenphänomene mit wachem Blick: klare und verschwommene Ränder, farbige Reflexe, überlagerte Konturen und überraschende Lichtspiele. Dabei entstanden erste Ideen, Skizzen, fotografische Notizen und viele Aha-Momente – Ausdruck eines forschenden Lernprozesses, wie ihn auch die Reggio-Pädagogik mit dem „Hundert Sprachen des Kindes“ beschreibt.
Im nächsten Schritt wurden diese Beobachtungen in gestalterische Experimente übersetzt: Mit Overheadprojektoren, transparenten Materialien und digitalen Medien wurden Schatten bewusst inszeniert – als poetische Bilder, bewegte Szenen oder rätselhafte Installationen. Die Verbindung physikalischer Phänomene mit kreativem Ausdruck spiegelt den Reggio-Gedanken wider, dass ästhetische Bildung und naturwissenschaftliches Lernen sich gegenseitig bereichern.
Abschließend entwickelten die Gruppen eigene interaktive Settings: wandelbare Räume, die zum Mitmachen, Erzählen und Forschen einladen – offene Erfahrungsräume, die Partizipation ermöglichen und kindliche Gestaltungskraft ernst nehmen. Ob begehbare Schattenlandschaft oder Projektionsspiel – die Ergebnisse zeigen eindrucksvoll, wie Licht und Schatten als Medium naturwissenschaftlicher Bildung und ästhetischer Erfahrung verschmelzen können. Ganz im Sinne der Reggio-Pädagogik: Lernen als Entdeckung der Welt – durch sinnliches Erleben, dialogisches Miteinander und kreative Gestaltung.