„Die Profession unserer Fachkräfte von morgen ist unsere Kompetenz“

Indra Hofmeier-Pollak leitet den neuen Standort in Köln. Sie bringt über 20 Jahre Erfahrung in der Aus- und Weiterbildung von sozial- und heilpädagogischen Fachkräften im berufsbildenden Bereich und in der Lehre der Fachhochschule mit.

Indra Hofmeier-Pollak, Schulleiterin und Lernbegleiterin. Foto: Silke Drane / Fröbel e.V.

Wie geht es Ihnen bei Fröbel? Sind Sie gut angekommen?

Ein klares JA! Ich erlebe es so wie die Kinder in unseren Einrichtungen: Du gehörst zu uns, hier ist dein Platz, du bist wichtig, mit dem, was du mitbringst und weißt.` Ich erfahre hier eine entwicklungsorientierte Grundhaltung, konzeptionelles Denken und Analyse der Themen in Perspektivenvielfalt – das ist eine Freude. Denn heterogenitätstheoretische Ansätze sind inspirierend und klärend für die Ausbildung unserer Fachkräfte von morgen.

Was begeistert Sie an der neuen Herausforderung?

Ich habe über 20 Jahre sozialpädagogische Fachkräfte, insbesondere Erzieherinnen und Erzieher, ausgebildet. Dabei war für mich immer ausschlaggebend, dass es Entwicklungen im beruflichen Feld gibt. Sie sind für mich der Motor, die Aus- und Weiterbildung neu zu denken und curricular zu gestalten. Mich begeistert an der Akademie, dass Lernort Schule und Lernort Praxis verbunden und getragen sind durch ein gemeinsames Bildungsverständnis: Bildung ist Selbstbildung basierend auf dem Kinderrechteansatz. Kinder haben ein Recht auf kompetentes pädagogisches Personal sowie eine hohe Qualität der pädagogischen Arbeit. Und dem stellen wir uns tagtäglich.

Warum haben Sie sich für Fröbel entschieden?

Für und mit Menschen zu arbeiten, ist meine große Leidenschaft. Im Laufe meines bisherigen Berufslebens habe ich entdeckt, dass ich mit Begeisterung den Raum gestalte, den mir die berufliche Herausforderung zur Verfügung stellt. Fröbel ist ein innovativer Bildungsträger, der das konstruktivistische Bildungsverständnis und die Bildungsdidaktik auf höchstem Niveau lebt und gestaltet – im Sinne der Individualisierung, der Beziehung, der Partizipation. Dies ist leitend für mich und es leitet uns an der Fröbel Akademie.  

Im Sommer 2023 wurde der neue Standort in Köln eröffnet. Wie läuft´s?

Sehr gut! Aufgrund der Nachfrage können wir bereits ab Sommer 2024 mit über 60 Studienplätzen pro Jahrgang die doppelte Kapazität anbieten. Die Zufriedenheit und die Motivation unserer Studierenden ist nach den ersten Monaten sehr hoch. Der Ausbau der Lern-WELTEN für unsere zukünftigen Studierenden hat personell und räumlich bereits begonnen, denn diese RÄUME eröffnen Selbstbildung und ein in Beziehung-Sein in verschiedenen Perspektiven. Schon jetzt kommen auch Kommunen und weitere Kooperationspartner auf uns zu, die sich eine innovative Ausbildung ihrer zukünftigen pädagogischen Fachkräfte wünschen.

Was macht die Ausbildung an der Fröbel Akademie so einzigartig?

Unsere Ausbildung zeichnet sich durch moderne Bildungs- und Lernformate und eine enge Verzahnung von Theorie und Praxis aus. Wir legen großen Wert auf die Persönlichkeitsbildung unserer Studierenden durch ästhetische Bildungsprozesse. Alle Lehrmaterialien stehen in digitaler Form zur Verfügung, jeder Studierende erhält leihweise ein Tablet von der Schule. Die Potentialentwicklung im Sinne der eigenen Professionalisierung wird mittels eines E-Learning-Portfolios dokumentiert und an den Kompass-Tagen mit der Lernbegleitung in Theorie und Praxis reflektiert. So werden gemeinsam Ziele für den kommenden Ausbildungsabschnitt festgehalten. Unsere Räume sind modern und modular gestaltet und bieten eine kreative und inspirierende Lernumgebung, die jeweils den Inhalten und dem Lernfortschritt angepasst wird. Darüber hinaus ermöglichen wir unseren Studierenden eine aktive Mitgestaltung ihrer Ausbildung und fördern die Partizipation in allen Bereichen – so wie wir es auch in unseren Kitas leben.

Welche Pläne haben Sie für die Zukunft?

Grundsätzlich wollen wir unser Angebot noch stärker für Studierende anderer Träger öffnen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und als Impulsgeber für eine qualitativ hochwertige Ausbildung wahrgenommen zu werden – die Nachfrage ist auf jeden Fall da. Mittelfristig möchten wir in NRW expandieren. Wir führen bereits Gespräche mit potenziellen Partnern und sind im Austausch mit Kommunen über weitere Standorte, aber das ist wirklich noch Zukunftsmusik.